immer noch auf der Nordinsel

Da, ich meine Reise wie gesagt, nach der Kiwi-Rail richten musste/wollte landete ich im Tongariro Nationalpark. Welch ein Geschenk des Universums, da ich nicht sicher bin, ob ich sonst dort gelandet wäre. Und ich hatte 1 Woche Zeit, da das nächste freie Weiterfahrtsticket nicht früher zu haben war.

Ich hatte mir einen Raum in einem Hostel gebucht und zwar im Ort. Das tat ich in weiser Voraussicht, da ich ja viele Walkingtouren machen wollte und dachte, das ist gut als Ausgangspunkt ohne Auto.

Ha, weit gefehlt, weil diesmal gingen die walks von einem genauso kleinen Ort 15 km entfernt los. Natürlich gibt es keine Busse oder ähnliches. Schon klar, ich laufe erstmal 15 km Straße um dann die eigentliche Tour von 10 – 15 km oder mehr zu machen und dann 15 km zurückzulaufen 😂

Mein 1.Tag startete mit Dauerregen bei 10°C

Puh, was ein Wechsel. Nachdem mein Wirt meinte, ich könnte mir ja ein Rad ausleihen, stiefelte ich los und fand verschiedene andere Hostels, an denen Shuttleservice stand. Tja halt nur nicht individuell. Irgendwie war das dann echt zuviel für mich und die Tränen ob meiner Hilflosigkeit und immer alles alleine wuppen, kullerten. Das hat die Frau von dem anderen Hostel so berührt, dass sie mich in den anderen Ort zum Tongariro-Infoservice gefahren hat und mich am Abend wieder abholen ließ 😊 Und die Sonne schien wieder in mir, draußen schüttete es.

Nach ausgiebiger Information über den Tongariro-Crossing-Walk und andere kleinere walks machte ich einen Wasserfallwalk im Regen.

Die Info über meine Tränen waren auch bei meinem Wirt gelandet (ha, Vorteile der Konkurrenz) und er sagte, er würde mich auch gern fahren, wenn es notwendig ist 🙂

Die nächsten Tage schüttete es und war so kalt, dass wir ein knisterndes  Feuer im Gemeinschaftsraum machten. Echter Kulturschock und so gemütlich. Am 4. Tag war das Wetter dann endlich so, dass man den Tongariro-Crossing laufen konnte.

20 km und ca 900 Meter Höhenunterschied. Ich bin gut gestartet, voll motiviert in Sonne und leider mit zu vielen anderen Menschen, die auch auf gutes Wetter gewartet hatten. Aber ich habe mich nicht soo sehr davon stören lassen.

Ich sage euch es war phantastisch, lang, anstrengend, Elli schnaufend bei so viel bergauf, teilweise echt glatt und dann nach dem Gipfel auf der anderen Seite

DAS

einfach völlig faszinierend, berührend, wieder mal einerseits die Weite und Größe und Faszination in mir zu spüren und andererseits meine Winzigkeit. Aber im Positiven, da ich ja auch Teil bin, mich und meine teilweise gemachten Probleme nicht zu wichtig zu nehmen. Sondern spüren, wirklich DASEIN.

Ihr wisst ja, ich habe es immer wieder mit dem Sinn des Lebens. Hier war er. Ein Teil davon.

An diesem Abend bin ich tief beglückt eingeschlafen, wenn auch mit etwas schmerzenden Füßen.

An den nächsten Tagen wanderte ich noch kleinere Touren und genoss es einfach dort zu sein und mit der sympathischen Hausfee aus Sri Lanka zu klönen.

Die ganze Zeit habe ich auch immer wieder Host’s über workaway angeschrieben… aber entweder bekam ich gar keine Antworten oder der Zeitpunkt passte nicht.

So, ging es dann mit der geliebten Kiwi-Rail weiter nach Wellington.

Schöne Stadt, auch wenn ich nur 2x einen Nachmittag/Nacht dort war. Und ich durfte vom Bahnhof natürlich 3 km zum Hostel laufen, wobei die letzten 500m steil bergauf gingen. Yippie!

Früh am nächsten Morgen ging es mit der Fähre auf die Südinsel. Ich liebe diese Art des Reisens und habe einfach 3 Stunden nur eingesogen und genossen.

Bis es in Picton hieß: Kia Ora auf der Südinsel