Neuseeland 1.Teil der Nordinsel

JA! Neuseeland.

Was will ich dazu sagen?

Ein Land, das mich schwer berührt hat und es ja auch noch tut 😉 tatsächlich ein Land der Superlative.

Und ein Land, das immer wieder sehr ambivalente Gefühle in mir auslöst.

Einerseits natürlich, wie jeder schon mal gehört hat, die Großartigkeit und Intensität der Natur, die mich tief berührt, beeindruckt und in Freude und auch Demut versetzt und andererseits teuer teuer teuer und zwar ALLES und wenn ich schon dachte, dass Australien teilweise eine Herausforderung ohne Auto zu bereisen darstellt. Ha! Neuseeland ist ein so pures Autofahrland, dass ich glaube, die werden schon mit Auto geboren. Tatsächlich können sie ihren Führerschein mit 16 Jahren machen, wobei sie in echt früher fahren. So hat der Public Transport tatsächlich teilweise meine Reise bestimmt und nicht selten musste ich 3-4 km laufen, um mir Milch für meinen Kaffee und etwas zu essen zu kaufen oder aber verzichten.

Das alles wirft ein neues Betrachtungslicht auf meine Bequemlichkeit Zuhause

UND auf mein wesentlich sichereres Leben als Fahrradfahrerin und Fußgängerin.

So, das musste ich erstmal loswerden und möchte euch doch jetzt gern nochmal auf meine Neuseelandtour mitnehmen.

 

Ja, es begann am 11. Februar schonmal mit einer kleinen Krise meinerseits. Den Flug musste ich ja schon in Deutschland buchen, vonwegen Beweis, dass ich nach 3 Monaten aus Australien ausreise und ja gar nicht wusste, was ich wann wo möchte zu diesem Zeitpunkt. Naja, ich also zum Flughafen pünktlich alles prima und Gepäck mal nicht zu schwer 😉  sagt mir die sehr coole Dame beim einchecken, dass sie mich nicht eincheckt, da ich kein Rückticket habe….(wollte etwas freier mit dem Rückflug sein) und dachte mein Rückticket von Australien reicht. Nö! Reichte ihr nicht und alles Rumgestammel, bitten, erweichen… erreichte sie nicht. Ich war echt in innerer Aufruhr und versuchte schnell einen Rückflug zu buchen, wobei sie mir gleich schon absolut gleichgültig mitteilte, dass ich das sowieso nicht mehr schaffen werde, da sie in 10 Minuten den Schalter schließt.

So, ich kürze das jetz hier mal ab. Trotz hetzen quer durch den Flughafen, ein paar Tränen, bitten und mehr, habe ich nicht fliegen können und auch der Versuch das Ticket auf den nächsten Tag umzubuchen, scheiterte an Gleichgültig.

Das hat meiner Freude in Neuseeland einzureisen einen echten Dämpfer versetzt. Vonwegen gechilltes, hilfsbereites Völkchen (dachte ich zu dem Zeitpunkt) und natürlich: selber schuld, machte es auch nicht gerade besser.

Also nach beruhigen des Erdbebens in mir, buchte ich online bei einer anderen Gesellschaft einen Flug (teures Lehrgeld)  verbrachte den Tag auf dem Flughafen, kam mitten in der Nacht in Auckland an und verbrachte dort den Rest der Nacht, da es keine Möglichkeit außer Taxi (sehr teuer) gab, um in die Stadt zu kommen.

 

Am frühen Morgen ging es dann mit dem Bus nach Albany Stadtrand von Auckland in ein Yogaretreat für 1 Woche. Tolles Gelände, manchmal Yoga, zur Ruhe kommen und die Frage in mir beantworten, wie ich denn nun weiterreisen will und sehr viel laufen zum Supermarkt, zu den Beachen usw.

Beim Recherchieren wurde deutlich, dass (wenn schon nicht Auto) das Fahren mit der Kiwi-Rail ein Muss ist.

Ihr könnt euch mein großes Erstaunen vorstellen, als ich merkte, dass dies nicht so einfach ist. Viel versuchte ich und immer war es schon ausgebucht. Hä??

Na, so richtete ich denn meinen Plan nach der Kiwi-Rail. Vorher verbrachte ich noch 3 Tage direkt in Auckland in einem fürchterlichen hostel, dass mich schon morgens hinaustrieb.

An einem Tag schlechter Stimmung wollte ich mir etwas besonders Schönes gönnen und buchte eine 5 stündige Walwatchingtour mit Sonne satt: glitzerndes Meer, toller Platz an Deck, nicht zu viele Leute, nette Crew und dann nach schönster Naturtour waren wir mitten im Schwarm von so vielen lebensfreudigen Delphinen :)))

Ich weiß ja auch nicht so genau, was uns da immer so antoucht aber das Lächeln und eine große Lebensfreude wollten gar nicht mehr von mir weichen.

Und es ging weiter und weiter und dann:

sahen wir ihn wirklich ganz in echt mit Fontäne, sich graziös aus dem Meer erheben und wieder abtauchen. Den gigantischen Wal. Der Käpt’n meinte, wohl so 15 Meter lang. Er verlängerte die Tour und so konnten wir ihn noch 2x bewundern.

(JA 😂 ich weiß, dies ist kein Wal aber die tollen Fotos sind alle auf der Camera und die Fotos sind für hier zu groß)

Jetzt, wo ich das schreibe, fühle ich wieder dieses Gefühl: irgendetwas wird ganz weit, wie majestätisch, wie klein wir sind, wie beschenkt ich bin, das erleben zu dürfen.

Ganz in echt auch so ein großes Gefühl muss verdaut werden, ich wusste gar nicht wohin mit mir, saß am Pier und schwallerte mein Schwesterherz am Telefon voll, danke :-*

Und dann ging es eines frühen Morgens ab zur Kiwi-Rail. Und ich werde es wohl zu oft wiederholen aber bei jedem Weiterreisen, egal wohin hieß es: laufen, laufen, laufen und ich bin so beglückt und im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert über meinen Rollrucksack. Er ist ein echter Freund geworden.

Als ich dann eincheckte – Ja, man checkt bei der Kiwi-Rail richtig ein – wurde mir schlagartig klar, warum die  Ticketanzahl so begrenzt ist:

Es gibt ganze 3 Waggons plus einem Freiluftwagen. Es war so ein schönes Erlebnis. Ich hatte viele Erinnerungen an ganz früher, als wir noch selbständig die Fenster im Zug öffnen durften und es von einem zum anderen Waggon außen lang ging. Großartig! Man bekommt alles so echt livehaftig mit. Man reist so richtig mit geschüttelt werden, Geräuschen des Fahrens, riechen, schmecken, Wind in den Haaren.

Zum Glück dauerte die Fahrt mehrere Stunden und endete an diesem Tag für mich im Nationalpark.